Christoph Marzi - Die Uralten Metropolen - (4) Somnia

Veröffentlicht auf von yggdrasil

Titel: Die Uralten Metropolen - Band 4 - Somnia
Autor: Christoph Marzi
Genre: Fantasy
Aufmachung: Taschenbuch
Serie: Die uralten Metropolen
Anzahl Seiten: 601
Verlag: Wilhelm Heyne Verlag

Erscheinungsdatum: 30.11.2008

 

Zum nunmehr vierten Male geht es in die uralten Metropolen dieser Welt. Nach London („Lycidas“ und „Lilith“) und Prag („Lumen“) ist diese Geschichte nun in New York angesiedelt. Nicht nur der Kontinent, auch die Hauptprotagonisten sind neu: Scarlet Hawthorne wacht ohne Erinnerungen am Rande des Battery Parks auf. Es ist tiefster Winter, New York ist unter einer Schneedecke versunken und es ist eisig kalt. Auf ihrer Flucht vor den Wendigo, unheimlichen Werwolfwesen, die erschaffen werden wenn in einem Kampf zwischen Wolf und Mensch beide sterben, stolpert Scarlet über Anthea Atwood. Zusammen schaffen sie es knapp den Wendigo vorerst zu entkommen. Doch warum wollten diese Kreaturen Scarlet töten? Warum werden überall in New York Eistote gefunden? Und was hat die Vergangenheit von Scarlet mit all dem zu tun? Eine Jagd quer durch New York beginnt in der auch der ein oder andere Bekannte auftaucht...

Christoph Marzi schreibt in altbekannter Art und Weise. Die Geschichte wird, wie in den Bänden zuvor von Mortimer Wittgenstein, nicht von der eigentlichen Hauptperson sondern nun aus Anthea Atwoods Perspektive erzählt. Und wieder bezieht sich der Autor stark auf Musikstücke, dieses Mal vornehmlich auf Lieder aus „Der Zauberer von Oz“. Von der Erzählstruktur her ist dieses Buch also wahrlich nichts überraschend Neues. Dennoch versteht Marzi den Leser zu fesseln. Schnell taucht man wieder in die Welt ein, die der Autor zeichnet. Leider sind die neuen Charaktere nicht so detailliert ausgearbeitet wie in den vorherigen Bänden, aber vielleicht entsteht dieser Eindruck auch nur, weil man sich an Emily Laing, Master Wittgenstein und all die Anderen über drei Bände so sehr gewöhnt hat. So ist dieser Band, trotz seines deutlichen Bezuges auf die ersten drei Bände, als eigenständiges Werk zu sehen.

Das Buch an sich ist in drei Bücher aufgeteilt, zusätzlich gibt es zwei Zwischenspiele, in denen die Tagebucheinträge von Scarlets Mutter zu lesen sind. Für jedes Buch wird mit der Nummerierung der Kapitel wieder von vorne begonnen. Die Kapitel sind jedoch nicht nur durchnummeriert sondern tragen auch passende Titel. Vom Stil her ist dieses Buch einfach zu lesen, die Satzstruktur ist durchgängig verständlich, es werden keine komplizierten Fremdwörter verwendet. Die Schrift ist relativ groß gewählt und jedes Kapitel beginnt mit demselben netten Bildchen. Die Illustrationen stammen von Dirk Schulz und passen sehr gut zu der Geschichte.

Christoph Marzi hat mit dem ersten Band über die uralten Metropolen „Lycidas“ im Jahr 2005 den deutschen Phantastik-Preis bekommen. Seitdem veröffentlichte er erfolgreich weitere Bücher, unter Anderem die „Malfuria“-Trilogie und diverse Geschichtensammlungen. Er wurde 1970 geboren, wuchs in Obermendig auf und studierte an der Universität Mainz Wirtschaftslehre. Heute ist er hauptberuflich als Lehrer für Wirtschaftslehre tätig und lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Saarbrücken.

Fazit: Eine solide Fortführung der ersten drei Bände mit einem neuen Handlungsstrang. Man sollte jedoch die vorherigen Bände lesen, allein um die Querverweise verstehen zu können. Einzeln kann man es jedoch auch durchaus lesen und verstehen, aber es fehlt dann doch letztendlich das i-Tüpfelchen. „Somnia“ ist auch wieder ein Buch das so musikalisch ist, wie ein Buch nur sein kann. Schlussendlich bleibt nur noch die Frage, ob sich doch noch ein Band über die uralten Metropolen ergibt. Aber es kann darauf nur eine Antwort geben: „Fragen Sie nicht!“ (Zitat: Teil 1-4 der Uralten Metropolen)

Diese Rezension entstand in freundschaftlicher Zusammenarbeit mit RPG-Foren.com. - Vielen Dank auch an den Wilhelm Heyne Verlag.

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